Klangfarben der Posaunenchormusik begeisterten

Nordbadisches Blechbläserensemble brillierte beim Auftakt zum Jubiläumsjahr – Konzert bei voll besetztem Gotteshaus

Das Nordbadische Blechbläserensemble brillierte zur  Eröffnung des Jubiläumsjahres beim Flinsbacher Posaunenchor. Das musikalische
Gastspiel des Auswahlensembles bildete den Auftakt zur Veranstaltungsreihe,
die der Chor anlässlich seines 60-jährigen Bestehens in diesem Jahr arrangiert hat. Bevor  der erste Ton von den 16 Blechbläsern aus dem nordbadischen Raum gespielt
wurde, begrüßte der Posaunenchorobmann Reiner Leinberger die Gäste. Ein ganz besonderer Gast hatte sich auch in den Kraichgau aufgemacht: Der pfälzische Komponist Jürgen Pfiester. Er hatte die Aufgabe, für das Ensemble eine Eröffnungsmusik zu  schreiben, die nun das ganze Jahr bei Konzerten in ganz Baden aufgeführt wird. Pfiester gab einen kurzen Einblick in diese Komposition, bei der ihm das Schreiben des Stückes wesentlich schneller von der Hand gegangen sei, als einen Titel für das Stück zu finden: „Mixolydische Intrade: Fröhlich wir nun all fangen an”. Nach dieser spannenden Einführung erklangen dann die kraftvollen Töne der Bläser zur Uraufführung.

Das voll besetzte Gotteshaus war zum Mitsingen aufgefordert bei „Lobe den Herren, den mächtigen König“. Zu den vorgetragenen Bachchorälen „Gelobet sei der Herr, mein Gott“ und „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ wurde jeweils auf eine zehnköpfige Besetzung reduziert. Hier waren besonders die Flügelhörner mit ihrem weichen Klang zu hören. Auch
das von Armin Schaefer selbst bearbeitete romantische „Menuetto“ von Franz Schubert stellte hohe Ansprüche an die Bläser, die aber mehr als souverän gemeistert wurden. Felix Mendelssohn-Bartholdys „Verleih uns Frieden“ erklang dann in allen spielbaren  Lautstärken, bevor eine weitere Uraufführung folgte: Christoph Georgiis „Horn des
Phönix“ erfüllte die Flinsbacher Kirche. Hier war die Solohornistin besonders gefordert. Blasorchester-Atmosphäre kam dann bei Jacob de Haan’s „Crazy
Music in the air“ auf.

Pfarrer Steffen Hasselbach umrahmte das Konzert mit seinen Lesungen über den jüdischen Jungen „Meschumele“. Dann stellte Armin Schaefer eine weitere Bearbeitung von Gustav Holst vor. Das Lied eines Schmiedes – mit hämmernden Instrumenten umgesetzt – wieder perfekt eingerichtet für das Ensemble. Nach dem Segen durfte die Gemeinde noch einmal kräftig einstimmen zum israelischen Lied „Freunde das der
Mandelzweig“. Zum Ausklang an den jüdischen Duktus des Konzertes wurde noch
mit einer Fantasie über „Hevenu Schalom“ angeknüpft. Die begeisternden Zuhörer erklatschten sich noch eine Zugabe: „Twins“ – die ungleichen Zwillinge in ihrem
Kampf nach Anerkennung. Wohl keinerderAnwesenden,derdasRisikodes Eisregens auf sich genommen hatte, bereute sein Kommen.

NBB Konzert 2013

Helmstadt-Bargen. (osch) erschienen in der Rhein-Neckar-Zeitung am Samstag, 6. Februar 2013

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